Spielzeug, Kuscheltiere, Schnuller etc.
Immer wieder hat eins meiner Tageskinder es morgens schwer, sich von der Mutter zu trennen. Der Mutter fällt die Trennung ganz offensichtlich genauso schwer. (Von wem geht der Widerwillen gegen die Trennung aus? Vom Kind oder der Mutter?) Einmal brachte die Mutter das 1,5 Jahre alte Kind auf dem Arm, mit Beruhigungssauger im Mund und Kuscheltier in der Hand. Und das Kind „machte Theater“ und klammerte sich an die Mutter. Eine schwierige Situation für alle Anwesenden, aber wer kennt das nicht?
Ein Kuscheltier oder ein anderer Gegenstand von zuhause kann einem Kind ein gewisses Sicherheitsgefühl geben. Es hat dann gewissermaßen einen Vertrauten in der Fremde bei sich. Aber es muss auch wirklich Vertrautheit zu diesem Gegenstand spüren. Das ist dann ein magisches Objekt, etwas ganz Einmaliges.
In dieser Situation hatte ich aber den Eindruck, dass das Kind, solange es das Kuscheltier in der Hand hatte, immer wieder an zuhause erinnert wurde, und weinen musste. Es konnte sich gar nicht auf all die schönen Sachen in der Tagespflegestelle einlassen und ließ sich nicht dauerhaft ablenken. Erst als ich eine Gelegenheit fand, den Gegenstand aus dem Blickfeld zu entfernen, beruhigte es sich und verlor sich bald ganz im Spiel. Der Rest des Tages war super.
Übergangsmomente ohne Zögern
Ich wünsche mir, dass meine Tageskinder sich zuhause von ihren Zuhause-Sachen verabschieden. Dass die Eltern sie mit positiven Worten auf die Ankunft in der Tagesgruppe einstimmen. Ihnen sagen, dass sie sich freuen, dass sie das Kind dort hinbringen dürfen, und dass es dort so sicher ist, und ganz viele schöne Dinge machen darf. Und dass die Eltern dann ganz beruhigt arbeiten können. Dass Arbeiten etwas Gutes ist, was die Eltern gerne machen, und dass das Kind sich keine Sorgen um die Eltern machen muss. Aber sie müssen das Kind und sich selbst auch wirklich davon überzeugen!
Ich vermute, es erscheint Eltern hilfreich, ihr Kind mit Gegenständen abzulenken, wenn es morgens nicht so will, wie die Erwachsenen. Aber am Ende macht man sich damit nur von Gegenständen abhängig und geht nicht auf die eigentlichen Bedürfnisse des Kindes nach Zusammensein mit den Liebsten auf der einen Seite und nach dem Spielen und Explorieren mit den anderen Kindern andererseits ein. Und gerade Kinder ab diesem Alter nutzen das Aussuchen eines Spielzeugs zum Mitnehmen vielleicht um den Aufbruch und Abschied hinaus zu zögern, kann ich mir vorstellen. Denn dieser Übergangsmoment ist eine große Herausforderung, wenn man als Kind wahrnimmt, dass die Eltern ihre eigene Entscheidung innerlich in Frage stellen, oder vielleicht auch trödeln, weil sie keine Lust haben, zur Arbeit zu gehen.
